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Trogbrücke leergepumpt - Interesse
bei jeder Altersgruppe
Vor knapp fünf Jahren ist in Hohenwarthe das Wasserstraßenkreuz Magdeburg offiziell in Betrieb genommen worden. Mit 918 Meter ist die Trogbrücke die längste der Welt. Zudem erhielt sie im Jahr 2004 den Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt und den Ingenieurbaupreis des Ernst & Sohn Verlages für Architektur und technische Wissenschaften Berlin. Diese Brücke führt den Mittellandkanal, der zu den wichtigsten Wasserstraßen Deutschlands gehört, über die Elbe. Der Bau der Trogbrücke hat einen schnelleren Schiffsverkehr ermöglicht, denn durch die Verbindung wird die Fahrt über den Elbabstiegskanal umgangen. Der Mittellandkanal ermöglicht die Schifffahrt vom Rhein bis an die Oder. Auf dem Kanal stieg von 2001 bis zum Jahr 2007 die beförderte Gütermenge von 3,1 Millionen Tonnen auf 3,3 Millionen Tonnen an. Allein von 2006 zu 2007 wurde ein Wachstum von sieben Prozent erzielt.
Nach einer solchen Frist läuft die Gewährleistung für die Bauarbeiten aus. Deshalb wurde im März das Wasser aus der Trogbrücke gelassen. Während der Gewährleistungsfrist kann das Bauunternehmen nämlich noch für Fehler oder Schäden haftbar gemacht werden, danach kehrt sich die Beweislast zum Nutzer um. Zusätzlich müssen Brücken in festgelegten Abständen einer Hauptuntersuchung unterzogen werden. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg hat mit Rücksicht auf den Güterverkehr und den Wassertourismus entschieden, die Gewährleistungs- und die Hauptuntersuchung zu koppeln und zwischen Ostern und Pfingsten durchführen zu lassen.
Am Donnerstag, dem 27. März wurde das Wasser der Trogbrücke dann herausgelassen. Von 22 Uhr Abends bis zum nächsten Morgen lief das Wasser ab, danach ein plötzlicher Stopp. Der Grund: Je Kubikmeter ging auch das auf der Brücke lastende Gewicht zurück, der Trog fing an sich zu heben und zu senken, die Brücke wellte sich förmlich. Durch Kugellager wurde dieser Gewichtsunterschied aber korrigiert. Zwei Tage zuvor wurden auf jeder Seite Schotten eingesetzt, sie halten das Wasser des Mittellandkanals zurück. Seit Sonntag, dem 30.03.2008 ist die Trogbrücke dann so gut wie leer gewesen, der Rest wurde durch kleine Abflüsse abgelassen. Am Montag begannen dann rund 20 Mitarbeiter der Teutschenthaler Niederlassung "Lobbe Industrieservice GmbH" mit den Reinigungsarbeiten. Das Unternehmen ist deutschlandweit agierend und bietet Umweltleistungen an, zudem verfügt es für solche speziellen Aufgaben über die geeignete Technik und das entsprechende Know-how. Mit Spezialmaschinen und fast 400 bar Wasserdruck wurde der Trog von den geschätzten 300 Tonnen Ablagerungen gereinigt. Nachdem die Wände sauber waren, konnte die ingenieurtechnische Überprüfung stattfinden, danach wurden noch kleinere Korrosionsschäden behoben. Ersetzt wurden auch zahlreiche elektronische Messfühler, die permanent die Lagerkraft an Trog- und Vorlandbrücke messen. Dies sichert die Stabilität des Bauwerkes. Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes haben durch den Einbau zusätzlicher Reinigungsdüsen die Wirksamkeit der Luftsprudelanlage erhöht. Diese Anlage hält das Trogwasser in Bewegung, damit es im Winter eisfrei bleibt. Am Sonntag, dem 27.04.2008 wurde dann um 10 Uhr morgens der erste Schott gehoben und das Wasser des Mittellandkanals stürzte in die Trogbrücke, ein fantastischer Augenblick. Danach wurde noch ein weiterer Schott gehoben. Zirka zehn Stunden hat es gedauert, bis der Trog vollgelaufen war. Am darauffolgenden Dienstag war es dann soweit, die Trogbrücke war vollgelaufen und am Mittwoch konnten die ersten Schiffe wieder die Abkürzung über die Brücke nutzen.
Hier mal ein paar Bilder:


(In der Mitte der Brücke ist eine leichte Wölbung zu sehen)

(Der Wasserstand am Freitagnachmittag - es läuft kein Wasser mehr ab)


(Am Sonntag - 30.03.08 - war die Trogbrücke dann leer)


(Wenige helle Stellen kennzeichnen die schon gereinigten Flächen.)


(Die spektakuläre Befüllung des Jahrhundertwerkes.)

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